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DohnaKommt man heute in das kleine Städtchen Dohna, kann man sich kaum vorstellen das hier einmal das politische und wirtschaftliche Zentrum der Region lag. Von hier aus wurde ein großer Teil des Erzgebirges besiedelt. So wurden von den Burggrafen von Dohna in Dippoldiswalde, Rabenau, Liebstadt, Weesenstein und Pesterwitz (Freital) neue Burgen errichtet. Dohna bildete den Ausgangspunkt für Rodungen zwischen Müglitz und Lockwitzbach. Auch wurde das Tal der Weißeritz bis Rabenau besiedelt. Die Burggrafschaft Dohna war reichsunmittelbar, dies heißt sie war direkt dem Kaiser untergeben, gehörte direkt zum Reichsgebiet. Der Burggraf war vom Kaiser Konrad III mit rechtlichen und militärischen Befugnissen ausgestattet. Als Vertreter des Kaisers war der Burggraf beauftragt, altes Reichsgebiet mit neu erschlossenem Land zu verbinden, zu sichern, zu verwalten und wirtschaftlich zu erschließen. Eingesperrt zwischen der Mark Meißen und Böhmen (der Königstein war damals böhmisch) führte dies immer wieder zu Reibereien mit den Nachbarn. So viel zur Bedeutung der Burggrafschaft Dohna im 11., 12. und 13. Jahrhundert. Die Burg Thorun war eine Burg der Burggrafen von Dohna. Die Burg wurde in Pesterwitz, heute ein Stadtteil von Freital, auf dem Burgwartsberg errichtet. Das führte zum Streit mit dem Bischof von Meißen. Dieser behauptete nun, die Burg würde auf seinem Grund stehen. Um den Streit zu beenden befahl der Markgraf Dietrich von Meißen die Zerstörung der Burg Thorun und sollte die Burg je wieder von Dohna aufgebaut werden drohte der Markgraf mit Krieg. Das geschah im März 1206 in Dresden und wurde in der Urkunde über die Schleifung der Burg Thorun festgehalten. Genau in der Urkunde wird dann auch Dresden das erste Mal erwähnt. Die Streitigkeiten von 1206 kann man als das Vorspiel für die folgenden Konflikte betrachten, welche dann in der Dohnaschen Fehde endeten. |
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Die Dohnasche Fehde. Alles begann 1385 beim Adelstanz im alten dresdner Rathaus. Dieses stand etwa dort, wo heute der Kulturpalast steht. Burggraf Jeschke von Dohna flirtete mit der Frau von Hans von Körbitz. Darauf stellte Hans von Körbitz Jeschke ein Bein, worauf der Dohnaer mit einer Ohrfeige reagierte. Aus diesem Streit entstand ein jahrzehnte andauernder Privatkrieg . Der Krieg zwischen den Donins und den Körbitz zog aber weite Kreise. Die raubritterischen Aktivitäten der Donins behinderten den Handel zwischen Sachsen und Böhmen und waren Markgraf Wilhelm I. deshalb ein Dorn im Auge. So nutzte der Markgraf die Möglichkeit, die Burggrafen von Dohna als Konkurrenten im Streit um Macht und Einfluss im sächsisch-böhmischen Grenzraum auszuschalten. Er ließ 1399 die dohnische Wehranlage in Rabenau besetzen und übernahm 1401 Dippoldiswalde. Im Spätsommer 1401 begann er mit der Belagerung der Burg Dohna . Diese hielt sich fast ein Jahr. Am 19.Juni 1402 fiel die Burg Dohna. Dem Burggrafen Jeschke gelang zunächst die Flucht nach Weesenstein, seiner letzten ihm noch verbliebenen Burg. | ||
Die
meißnischen Truppen verfolgten Burggraf Jeschke nach Weesenstein
und belagerten die Burg. Jeschke vertraute seine Kinder Wentzsch und
Margarethe seinem treuen Diener Jonas Daniel
an und schickte diese zu Verwandten nach Königsbrück. Jonas
Daniel geriet aber an der Königsbrücker Landstraße
Kreuzung Moritzburger Weg in einen Hinterhalt und wurde erschlagen. Ein
Steinkreuz zeugt heute noch davon. Kurz vor der Erstürmung der
Burg Weesenstein floh Jeschke durch einen Geheimgang aus Weesenstein nach
Königstein, wurde da aber nicht geduldet. Burggraf Jeschke floh
weiter und wurde 1403 in Budapest enthauptet. Das Gebiet der Burggrafschaft Dohna kam zur Mark Meißen und große Teile wurden als Lehen an Günther und Heinrich von Bünau für ihre treuen Dienste vergeben. Ihren endgültigen Abschluß fand die Dohnasche Fehde mit dem Erwerb Pirnas 1405 und dem Erwerb des Königsteins1408 durch Markgrafen Wilhelm von Meißen. Die Reste der Burg Dohna verfielen und wurden als Baumaterial genutzt.. Erst im 18. Jahrhundert in der Zeit der Romantik wurden Teile wieder aufgebaut. |
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Heute
sind die Reste der Burg frei zugänglich und können jeder Zeit
besichtigt werden. Unmittelbar in der Nähe, auf dem Markt,
befindet sich ein kleines nettes Heimatmuseum, in dem man noch viel
mehr über Dohna, die Burggrafschaft Dohna und über das Leben
der einfachen Menschen in vergangenen Zeiten erfahren kann. Das
Ganze ist schon einen Ausflug wert. |
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BuchtippsWie Dohna verlorengingvon Christine KleckerHerausgegeben vom Museum Schloß Weesenstein gedruckt im Druckhaus Dresden GmbH Dezember 1991 Jonas Daniels SchattenRoman von Hubert GerlachNotschriften Verlag Radebeul ISBN 978-3-940200-34-1 |